Künstlerisches Wirken

Künstlerischer Werdegang

 

Bereits als Kind malte Horacio Rentería Rocha rustikale Landschaften und Gesichter an verblichene Hausfassaden seiner Heimatstadt. Bevorzugt malte er in der kindlichen Schaffensphase mit Ziegelmehl, Kalk und Stücken verbrannter Kohle.

 

Als junger Künstler wurde Horacio Rentería Rocha Schüler des berühmten Malers William de Lourdes. Von seinem Lehrer lernte er, wie die Stoffe für die Wandmalereien vorzubereiten sind und wie die spezielle Verwendung verdünnter Farben zu handhaben ist. Als die Wandmalerien im Regierungspalast 1935 in Durango gestaltet wurden, war Horacio Rentería Rocha der wichtigste Assistent seines berühmten Lehrers. Die wunderbare Wandmaleirei im ersten Stock des Palastes mit dem Titel „ Mit offenen Armen schützt das Vaterland die Menschen“ malte Horacio Rentería Rocha zusammen mit William de Lourdes.

 

1936 bekam Horacio Rentería Rocha den Auftrag, den Innenhof des majestätischen Regierungspalastes in Durango künstlerisch aufzuwerten. Auf jede Säule gestaltete er Wappen von Gemeinden des Bundesstaates Durango. Zudem malte er zu dieser Zeit mit Unterstützung seines treuen Wegbegleiters Rodrigo Avalos, Zeichner und Aquarellist aus Durango, ein Wandbild in der Kinderschule „Challito Perez Gavilin“ in Durango. Ein Jahr später bekam er den Auftrag, im Garten der Kinderschule des 18. März in der Stadt Gomez Palacio ein Wandbild unter Anwendung des Stils, welchen er von seinem Lehrer und bekannten Maler William de Lourdes lernte, zu malen. Während seiner Tätigkeit als Lehrer schuf er mehrere Wandbilder in dieser Institution. Er kreierte Fresken von einmaliger Schönheit - einige von ihnen mit legendären Themen wie „Red Riding Hood“ nach der Erzählung von Charles Perrault und „Don Quijote“ von Miguel des Cervantes, andere mit Kindern und deren Lebenswelten. Die Kinder und deren Lebenswelten waren thematische Vorläufer dessen, was ihn später kennzeichnen und zum berühmten lateinamerikanischen Künstler machte.

 

1943 stellte Horacio Rentería Rocha in der Stadt Gomez Palacio in der Galerie für Kunstdekoration seine Bilder aus und wurde im Zuge dessen ausgezeichnet.

 

Seine Ölbilder sind zumeist kleine Tafelbilder und stellen idealisierte, prächtig gekleidete Kinder dar. In der Regel sind diese von schönen Objekten und mexikanischen Kulturgegenständen wie z.B. Piñatas umgeben. Haustiere, vor allem Hunde und Katzen, sind zudem häufige Begleiter der Kinder auf den Ölgemälden. In seinen Werken wird dies mit den Kindern in den schönsten Momenten des Spieles gezeigt. Oft sind die prachtvoll gekleideten Kinder in romantische Landschaften eingebettet. Die Kompositionen menschlicher Figuren mit regionalen Landschaftsschönheiten treten häufig auf und geben den Bildern eine heimatliche Seele. Vor allem Berge, Hügel, Vulkane, markante Gebäude wie Kirchenbauten und Straßenzüge seiner Lebensstätten wurden künstlerisch eingebunden. Die traditionellen Bräuche der Menschen spielen in den Bildern eine besondere Rolle und vermitteln die Einheit zwischen Tradition, sozialen Bräuchen und Menschsein. Horacio Rentería Rocha hatte eine Leidenschaft in den Landschaftsbildern für Licht, klare Linien und Formen. Seine Vision von einer reinen Natur mit Kindern in prachtvollen Kostümen aus der Kulturlandschaft abseits moderner Zivilisationszwänge mit Trubel und Heiterkeit, zeigt sich durch die kontrastreiche Klarheit der Bilder.

 

1948 lernte Horacio Rentería Rocha einen Kunsthändler kennen, der alle seine bereits vorhandenen und später geschaffenen Werke kaufte. Im Ausland wurden diese als Werke des 19. Jahrhunderts angeboten. Der Kunsthändler honorierte Horacio Rentería Rochas Werke jedoch so gut wie kaum mit einem Peso und machte zur Auflage, dass Horacio Rentería Rocha als Maler dieser Werke anonym bleibe, indem die Unterschriften unter seinen Werken unleserlich bzw. anonym sein sollten. Die Werke, die von dem Händler zu sehr hohen Preisen verkauft wurden, bekamen bald internationale Wertschätzung. Horacio Rentería Rocha profitierte hiervon jedoch nicht und wurde weiterhin mit einigen wenigen Pesos abgespeist und im wahrsten Sinne des Wortes ausgebeutet.

 

Vor allem in New York und Paris wurden Horacio Rentería Rochas Werke bekannt und als „Die Kinder von Horacio“ berühmt.

 

In einer Sequenz des Films „Rosemarys Baby“ von Roman Polanski grübelt Mia Farrow über einer Reproduktion eines Kunstwerkes von Horacio Rentería Rocha.

 

Zu den bekanntesten Sammlern der Werke Horacio Rentería Rochas gehörten z.B. Henry Fonda, Christian Dior, Leopold Anthony Stokowski und die Erbengemeinschaft des ehemaligen Präsidenten Johnson.

 

 

Heutiger Kunstmarkt und Wertstellung

 

Gemälde und Zeichnungen von Horacio Rentería Rocha werden heute weltweit gehandelt. Der internationale Kunsthandel hat dabei sehr unterschiedliche Preise. Tafelbilder in den kleinen Formaten mit typischen Kindermotiven werden ab etwa 20.000 US-Dollar auf Kunstauktionen angeboten und sind häufig nicht signiert.

 

Einige Kunstwerke sind mit Kunstgriffen versehen, womit unter anderem die Echtheit der Bilder überprüft werden kann. Diese Kunstgriffe sind allerdings nur der Familie bekannt. Vermutlich wollte Horacio Rentería Rocha hiermit einen oder mehrere Hinweise schaffen, dass die oben erwähnten bedingten anonymen Werke aus seiner Hand stammen.

 

Äußert wertvoll, häufig als stilles Kunstinvestment erworben, sind Werke, die Horacio Rentería Rocha seiner Familie gewidmet hat oder Gemälde, die in den 1950er und 1960er Jahren mit seiner Unterschrift „Horacio“ nach Europa kamen und für großes Aufsehen sorgten.

 

Insbesondere die Pariser Kunstszene der 1950er und 1960er Jahre mit ihren Vorlieben für reine Liebe und vergängliche Mode war in diesen Zeiten von den Bildern angetan. Gemälde und Zeichnungen von Horacio Rentería Rocha wurden weltweit ausgestellt - z.B. im Louvre in Paris, im Museo del Porto in Madrid, im Nationalmuseum der Kunst in Mexico City.

 

Die wertvolleren Kunstwerke werden - vor allem im nord- und lateinamerikanischen Kunstmarkt - inzwischen im einstelligen Millionenbereich gehandelt.

 

 

Bilder im Familienbesitz

 

Im Familienbesitz sind größtenteils Werke von Horacio Rentería Rocha mit Widmungen, da sie als Schenkungen vom Herzen und größter Bedeutung übergeben wurden. Diese Werke unterscheiden sich in Form der Ausführungen von den kleinen Tafelbilder mit Kindern, da sie höchst persönlich sind und sie sich in der Art und Weise der Maltechnik hervorheben. Häufig wurden diese Werke von Horacio als Kohlezeichnungen, vereinzelt als Aquarelle und einmalig als Ölbild mit eingefügter Spachteltechnik aus Acapulcosand im Rahmen angefertigt.

 

Das einmalige, signierte Ölgemälde mit eingefügter Spachteltechnik blieb durch die fortschreitende Erblindung Horacio Rentería Rochas unvollendet. Es ist das letzte Gemälde Horacio Rentería Rochas und das einmalige Portait eines Familienmitgliedes - der zweitgeborene Sohn, Daniel, seiner Tochter Bertha.

 

Im Familienbesitz befindet sich zudem das einzig existierende Selbstportrait Horacio Rentería Rochas.

 

Werke im Familienbesitz finden Sie in der Galerie dieser Homepage.

 

Druckversion | Sitemap
Horacio Rentería Rocha